You are currently viewing Was? Schon 4 weitere Wochen Lockdown? Wir sind immer noch hier!
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Insgesamt sind wir jetzt 6 Wochen im Lockdown und ein Ende scheint nur teilweise in Sicht. Wie schön das es aber dennoch viele tolle und vor allem spannende Dinge gibt auf die wir schon zurückblicken können.

Als Erstes hat sich die Duschsituation entspannt. Dachten wir zu Anfang noch, wir würden vielleicht ab jetzt nur noch mit unserer Solardusche draussen duschen können, ist die sogenannte “Notfalldusche” hier wieder für Alle zur “Normalität” geworden. Ist allein schon aufgrund des Wetters (wir haben zu unserem Glück den verrücktesten März/April seit 30 Jahren erwischt) eine deutlich entspanntere und wärmere Variante. Außerdem haben wir auch eine Hundedusche hinter dem Waschhaus für uns entdeckt. Ja, richtig gelesen, eine Hundedusche!!! Bedeutet nur, das es ein größeres Waschbecken mit Duschbecken für den Hund gibt. Auf jeden Fall gibt es dort warmes Wasser und man kann fast unbeobachtet draußen duschen, wenn das Wetter es zulässt.

Wer von Euch hat schon mal eine Hundedusche benutzt?

Die Einkaufssituation hat sich wiederum nur teilweise entspannt. Wir gehen, wie von der Policia Local erlaubt, gemeinsam einkaufen, also auf dem Weg mit Distanz, dann wartet eine von uns vor dem Supermarkt und dann geht es bepackt, mit Distanz wieder zurück. Das lief die meiste Zeit auch ohne Probleme, doch gerade als auch wir uns innerlich entspannt hatten, hielt uns direkt am Start des Weges die Guardia Civil auf. Dafür muss man wissen, die Guardia Civil und die Policia Local sind nicht die gleiche Institution und scheinen leider auch nicht die gleichen Informationen vorliegen zu haben. Dazu kam die Sprachbarriere, wir sprechen so gut wie kein Spanisch, die Guardia Civil überhaupt kein Englisch, von Deutsch kaum zu reden. Mit Hilfe einer Translation App konnten wir klar machen, wo wir “wohnen” und warum wir zu Fuß und nicht mit dem Auto unterwegs sind, unsere Ausweise wurden fotografiert und wir durften am Ende gehen. Doch was das mit einem macht, kann sich vielleicht der ein oder andere vorstellen. Das wurde ein schneller und angespannter Einkauf an der Tankstelle, wir wollten so schnell wie möglich wieder am Platz sein. Erneut kreisten im Anschluss die Gedanken, ist das nicht doch alles doof und es ist besser zu gehen, doch am Ende blieben die positiven Gedanken und der Wunsch zu bleiben.

Habt Ihr in dieser Zeit auch angespannte Situationen mit der Polizei erlebt?

Der letzte Punkt, der immer ein bisschen Anspannung mit sich bringt, ist das Tragen und die Verfügbarkeit von Masken. Bisher nutzen wir bei unseren Einkaufsrunden immer einen Schal und Einmalhandschuhe die wir noch von Freunden aus Deutschland mitbekommen haben. Im Supermarkt selber gibt es Desinfektionsmittel und das reicht dann auch. Auf einem unserer letzten Einkaufswege hielt einfach eine Frau an, fragte uns auf spanisch, ob wir Masken benötigten und schenkte uns diese. Was für ein schöner Moment, wir fühlten uns wie ein Teil der Gemeinschaft dieses kleinen Städtchens, an dessen Rand wir aktuell wohnen. Wie auch unsere Nachbarn die alle mit dem Auto zum Einkaufen fahren, nutzen auch wir jetzt diese Masken, sobald wir am Supermarkt sind, zusätzlich zu den Handschuhen. Und einer unsere Nachbarn brachte uns sogar noch weitere Masken mit, die er über die offiziellen Stellen bekommen hatte. Es ist einfach schön, dass hier jeder an den anderen denkt.

Wie ist die Situation zum Thema, tragen von Masken, bei Euch?

Und es geht weiter mit den tollen und schönen Seiten dieser Zeit hier. Neben allem, was uns immer wieder ins Grübeln bringt, überwiegen die Gedanken die uns glücklich sein lassen, hier zu sein. Eines davon ist, es fühlt sich immer wieder an wie Sommer. Wir hatten bereits viele Tage, an denen die Hängematte hing und wir die Zeit mit Sonnenbaden genossen haben. Selbst der Pool, der nicht beheizt, aber regelmäßig gereinigt wird, ist eine Option geworden. Einfach am Rand sitzen, die Füße baumeln lassen während einem die Sonne ins Gesicht scheint. Dann ist es ganz friedlich und einfach nur schön.

Wie holt Ihr für Euch das beste aus dieser Situation heraus?

Auch der Sport ist ein alltäglicher Begleiter geworden. Mittlerweile fühlen wir uns nicht mehr blöd dabei Runde um Runde auf dem Platz zu laufen, die Nachbarn winken aus Ihren Campern oder ignorieren uns bzw. bitten uns Ihnen damit kein schlechtes Gewissen zu machen. Es gab aber auch schon die Frage, ob wir auch Yoga machen, was fast wie ein Angebot zum gemeinsamen Sport klang. Und, wir haben unsere Liebe und den Spaß an Tischtennis wiederentdeckt. Wir haben beide jahrelang nicht gespielt und stehen jetzt hier mit einem Bottich voller Bälle und zwei sehr runtergerockten Schlägern, diese haben wir von den Platzbesitzern bekommen, und haben eine Menge Spaß dabei jeden Tag besser zu werden. Dazu kommen die täglichen Spaziergehrunden um einfach ein paar Schritte auf der Uhr zu haben und die ein oder andere, kleine, Kräftigungseinheit. All das macht den Kopf frei und tut einfach gut!

Was ist euer Mittel um den Kopf frei zu bekommen?

Jeden Abend um 20 Uhr wird in Spanien den Menschen gedacht, die im Bereich der Gesundheitsversorgung und auch sonst im öffentlichen Dienst arbeiten. Wir hören zwar nicht das oder ob geklatscht wird, aber wir hören die Schiffshörner aus dem Hafen von Garucha. Immer ein Moment der Stille und des Innehaltens. Für alle hier und auf der Welt ist es eine Ausnahmesituation, das wird uns in dieser Minute dann wieder sehr bewusst.

Gibt es bei euch auch Solidaritätsbekundungen und wie sehen diese aus?

Genau aus dieser Ausnahmesituation kam es auch zu einer wunderbaren Idee eines unserer britischen Nachbarn. Die Distanz-“Gartenparty”. Ja, eine Zusammenkunft von Menschen ist auch hier verboten und dennoch ist es ein schöner Gedanke, im Kreis, mit 2 m Abstand von einander zu sitzen, jeder bringt sein eigenes Getränk mit und es gibt ein paar Stunden Austausch, Lachen und einfach einen Moment der Unbeschwertheit. Was bei solchen lustigen Zusammenkünften dann rauskommt, nicht nur wir duschen “heimlich”. Einige nutzen die Hundedusche und andere die für schwerbehinderte Menschen, hier suchen sich also noch andere, neue Lösungen. Nach diesem ersten Abend war alles anders. Eine andere Begegnung, auch wenn es vorher schon sehr nett war, jetzt ist alles noch ein bisschen verbundener in diesen Zeiten. Was übrigens auch dazu führt das uns von eben diesen Nachbarn schon selbst gemachte Pizza, sehr leckerer Carajillo (Kaffee mit Likör) oder auch Gazpacho ungefragt vor die Tür gebracht wurde. Von den tollen Einkaufsangeboten mal ganz abgesehen.

Wie löst ihr das Thema Social Distancing?

Anke (ihr dürft jetzt mal raten welche von uns) hat das Kochen und Backen im Van für sich entdeckt. Beim Kochen sind wir beide mittlerweile unschlagbar, das Backen im Omnia obliegt einer von uns. So viel und gesund und gut portioniert 🙂 haben wir noch nie gekocht. Einer unserer Nachbarn hat ein kleines Beet mit Rosmarin, Radieschen, Salat, Kartoffeln, Schnittlauch und einigem mehr. Kurz bevor sie abgereist sind, sagten sie zu uns, wir sollten doch bitte von allem essen und uns an den selbstgepflanzten Dingen bedienen. Somit haben wir hier sogar noch ein kleines eigenes Gemüsebeet. Brot haben wir haben mittlerweile auch schon selber gebacken. Den Omniaofen zu kaufen, war eine von vielen guten Ideen für dieses Abenteuer. Ach so, nach unserer Definition gehört übrigens auch der Nachmittags-Latte-Macchiato mit Baileys und Sahne in die Kategorie kochen. Und zum Frühstück geht bei uns mittlerweile nichts über Pancakes…

Ihr liebt den Omnia genauso, dann her mit den Rezeptideen!

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Karin aus Stadtbergen

    Hier in Bayern besteht ab nächsten Montag Masken Tragepflicht beim einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Ich finde den Gedanken noch sehr merkwürdig.
    Gott sei dank haben wir in dieser Situation eine liebe Freundin, die für meinen Mann und mich sehr schicke (Behelfs) Masken genäht hat

  2. Petra Behrsing

    Hamburg hat ab Montag Maskenpflicht. Aber ich trage schon seit 14 Tagen beim Einkaufen Maske und Handschuhe. Ist halt eine besondere Zeit und wenn ich dadurch dazu beitrage das ich mein Theater im August wieder öffnen darf würde ich alles tun.!!!!

  3. fischer birgit

    hallo meine beiden ankes in andalusien…..seit gestern den 20.4. haben ja in osterode wieder einige kleinere geschäfte geöffnet…..heute am dienstag ist wochenmarkt….die stadt war ziemlich belebt und ich war erschrocken…..natürlich wollen die leute raus und einkaufen zumal auch das wetter mitspielt….aber ich habe irgendwie ein mulmiges gefühl…darum finde ich die maskenpflicht wichtig….habe sie heute zum ersten mal beim einkaufen getragen….schon komisch…aber man muss sich eben daran gewöhnen…..hoffe für euch auf lockerungen anfang oder mitte mai….geniesst die sonne und den schönen platz und ihr wisst ja..alles geben nur nicht auf…..bis bald in liebe mama

  4. fischer birgit

    p.s. den nachmittags latte macciato mit bailys und sahne werde ich auf jeden fall übernehmen.

  5. Maresi

    Lucas wurde gestern von der Polizei im JänischPark ‚aufgegriffen‘ -angeblich nicht zu zweit sondern mehr Jungs (16Jährige können ja meist nur bis 2 zählen-in Corona-Zeiten ist die Zahl 2 nicht existent??
    Er muss 150€ Strafe zahlen…JETZT sollte die Zahl 2 wieder im Hirn verankert sein…

    1. Gina

      oh du arme, Maresi,
      ich fürchte die Zahl ist bei DIR verankert – denn zahlen müssen in dem Alter ja eher die lieben Eltern, ;-((

  6. Maresi

    Meine Freundin und Schneiderin Imke hat mir gestern 2 geschenkt…ich durfte den Stoff aussuchen ?
    Tragen müssen wir sie erst ab nächsten Montag!

  7. Maresi

    coool-dann können wir uns ja bald batteln;-)
    Im Fischi!!!
    Die Tischtennisplatten sind allerdings derweil abgeklebt…VERBOTEN!

  8. Maresi

    jeden Abend um 21h klatschen fast alle in Ottensen!!!Toll

  9. Gina

    Ihr lieben beiden,
    ab Montag haben wir ja alle Maskenpflicht in öffentlichen Räumen. Ehrlich? Ich nutze die Maske beim Einkaufen schon seit Wochen. Ich weiß nicht ob ich mit meinem Alter von 58 und leichter Herzschwäche schon zur Risikogruppe zähle…und ich weiß auch, dass die Maske mich nicht schützt. Trotzdem fühlte ich mich damit etwas besser. Meine Einkaufsfrequenz habe ich ohnehin auf 1-2x pro Woche reduziert. Also ich versuche mich einfach aus Menschenmengen fern zu halten. An der frischen Luft bin ich dafür viel – so schlimm es für die Natur ist, kein Regen in Sicht, für uns und die gute Laune trotz Corona ist es sehr wichtig. Leider bin ich zu doof zum selber nähen aber inzwischen konnte ich Stoffmasken im nachhaltigen Shop bestellen und gestern gab es sogar auch in unserer Apotheke zum ersten Mal Papiermasken zu kaufen. Stoffmasken hat die Apothekerin auch schon bestellt. Niedersachsen scheint also vorbereitet zu sein. Ihr Lieben genießt eure Zeit und Danke für eure gute Idee, hier eine Diskussionsplattform zu eröffnen. Alles Liebe für Euch!! Gina

  10. Gina

    Noch ein kleiner Nachtrag: den Omina kannte ich noch nicht, finde ich toll – vielleicht schaffe ich mir den für unser Boot an und verschenke ihn auch an unseren Sohn, der Wassersportler ist und viel mit seinem Bus am Wasser unterwegs ist. Ich glaube das wäre eine gute Optionserweiterung zumal er sehr viel auf gute/gesunde Ernährung achtet.
    Ach ja, was nehme ich aus der C-Zeit mit? Erst einmal die Hoffnung, dass jede/r etwas positives für sich mit in die C-Nachzeit nimmt. Ich selbst würdige noch mehr meine Gesundheit und bin dankbar, dass meine Mamma, ihre Strahlentherapie nach Brustkrebs bis vor zwei Wochen gut durchziehen konnte. Beide Eltern sind 85 Jahre alt (Papa ist Diabetiker) und sind toi toi toi gesund. Wir schätzen das was wir haben, 4 gesunde erwachsene Kinder, 2 Enkelchen, unser schönes zu Hause und unseren Minigarten als kleine Oase bei diesem tollen Wetter. Und wenn ich mir nicht vor einer Woche den Zeh 2x gebrochen hätte wären wir immer noch täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Aber wer weiß was mir die neue Entschleunigung noch sagen soll? ;-)) LG

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